Trommelwirbel und ein Tusch: Das Jahresprojekt Gründüngung ist gestartet!

Das ist das Ziel! Gründüngungspflanzen in Hochform!

Die Kraterlandschaft und Hort des Unglücks soll sich bis zum Spätherbst  in einen fruchtbaren Boden mit allerlei Leben verwandeln haben und im Vorbeigehen auch ein 5-Sterne-Dinner für Insekten sein.  Ich wünsche mir selber: Gutes Gelingen und drücke mir die Daumen!

Es ist unschwer zu erkennen von wem ich die glorreiche Idee wieder einmal glamourös abgestaubt habe und der ich den "wissenschaftlichen" Beistand und die Erfahrungswerte zu verdanken habe: Meiner Freundin M

Wie schon ein paar Mal geschildert, ist sie von Berufs wegen was biologische Landwirtschaft, Bodenverbesserungen mit natürlichen Mitteln und experimentelle Versuche betrifft - auch wenn sie es hasst, nur im Entferntesten so bezeichnet zu werden: EINE KORYPHÄE! (Ihr Anruf nach dem Lesen des Beitrages und ein: Du übertreibst schon wieder so vü, oba vom Gas ist mir gewiss! Aber damit kann ich wunderbar leben)

Na und eh klar, dass nach den "Feldbegehungen", wo sie mir ein paar souveräne Tipps mit ihrer mich schonenden Art gibt, mich sanft immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt und ihr prüfendes Auge sicherlich aufgrund meines Dilettantismus ein paar Mal innerlich zu Weinen beginnt, dann ein kleines Hopfenkeli wegen der Elektrolyte und der Zufuhr an B Vitaminen als Stärkung nötig wird. In unserem Alter muss man schon auf seinen Körper achten.

Natürlich werden auch im Winter Feldbegehungen gemacht!  Der selbstlose Einsatz ist auch am Valentinstag fast ja Programm! (14. Februar 2021)

Zwei kleine realistische Einschätzungen von M bei so mancher meiner glorreichen Ideen, die ich bei jedem Aufkeimen dieser einmal besprochenen hirnrissigen Ideen, mir immer wieder zwecks Realismus, zu Gemüte führe:

Ms realistische EInschätzung 1 ->

und Ms zweite realistische Einschätzung ->

Wie schon mehrmals erwähnt ist im hinteren Teil unseres Gartens durch die elendige Lehmritschn, die wir immer schon unser Eigen nennen dürfen und dem Umbau rund ums Haus mit dem Aushub und der neuen Drainage, der Boden nun endgültig hinüber. Der Einsatz des Baggers hat - wobei man sagen muss, dass Baggerfahrer Franz mehr als zärtlich agierte - aber aufgrund des Gewichtes dem Ganzen den Rest gegeben. Mittlerweile spielen wir da hinten finnische Zustände: Land der tausend Seen. Eigentlich wäre es ja ein kleines Geschäftsmodell: Statt nach Finnland kommen jetzt Urlauber nach Euratsfeld in unseren Garten und "bewundern" die kleinen Wasserlachen! Heureka, dass ich da nicht schon eher drauf gekommen bin! Ich wechsle den Beruf und pfeife auf die Kunst!

14. Februar 2021. Die ersten Besucher sind bereits eingetroffen und genießen den Sonnenschein in Schneckenhausen vulgo Klein-Finnland!

Und da der Boden scheinbar seines Lebens überdrüssig wurde, einen Ausweg in der Esoterik suchte und nach Veränderung in seinem "Leben" strebte, ist er doch glatt an manchen Stellen "in sich" gegangen. Die nun sichtbaren Spuren seiner inneren Einkehr erzeugen nicht gerade Jubel bei mir, sondern lassen mich mit teils kräftigen Worten ein wenig fluchen, dass nun schon wieder so ein "beschissenes" Loch entstanden ist und an manchen Stellen ich  dann auch noch tiefer in das Seelenleben des Bodens blicken darf. 

Also,  jetzt bekommt er "Auflagen" und somit Zuckerl für seine Beschaffenheit, dann eine Samenkur verpasst und wenn die Gründüngungspflanzen wachsen und die Reste  im Herbst eingearbeitet werden, ist er hoffentlich wieder soweit, dass ich mit großer Überzeugung und Stolz geschwellter Brust sagen kann: Er ist gerettet!

Na es wird zwar aber das ganze Jahr über eine Herausforderung, aber da die Gründüngungspflanzen entsetzlich gute Bienenweiden, Wohlfühlstationen der Insekten im Allgemeinen und so quasi das Haubenlokal auf ihrem Speiseplan sind, ist ja die Rettung des Bodens nur das Tüpfelchen auf dem i und das ganze Projekt eine einzige Erfolgsgeschichte. Vielleicht habe ich in meinem Begeisterungssturm aber vergessen zu erwähnen: Zuerst müssen die Pflanzen aber wachsen und überhaupt was werden ;)

Aber in meinem grenzenlosen, übertriebenen Optimismus gehe ich davon aus, dass es ein BINGO - Projekt wird und nicht in die Klassifizierung: Das war für'n HUGO einzuordnen ist.

Kalken auf der Fläche am 5. Februar 2021. Der Regen und Schnee des Winters soll dem Kalk helfen, schön langsam sich mit den obersten Schichten des Bodens zu verschmelzen und sanft in ihn "einzudringen".

M hat für meine Pseudo-Landwirtschaft Mischkalk empfohlen, da dieser am besten für den Boden geeignet ist und in meiner Handhabung am sichersten ist. Für manche anderen Kalksorten - die noch effektiver sind - müssen Profis ran und da ist meine dilettantische Art eher gefährlich als gewinnbringend. M hat mir aber auch nach ihrer Einschätzung und in Abwägung meiner Zumutbarkeit genau eingeschärft, wie viel Kalk ich streuen darf ohne das Gegenteil zu bewirken. 

Kalk hilft bei der Bildung von Ton-Humus-Komplexen, die Pflanzen können die Nährstoffe besser aufnehmen und die Bodenstruktur wird deutlich verbessert. Alle anderen Vorteile und Risiken sind bei mir ausgeblendet, weil sie für meinen Boden nicht ganz so relevant sind und ich davon absolut nix verstehe. Aber Ms mahnenden Worte: Ned zuvü und ned übertreiben haben sich in mein Hirn eingeprägt und werden brav befolgt. Sonst wäre das Projekt ja schon am Beginn zum Scheitern verurteilt und für den Hugo. Es wäre dann nicht einmal in Würde gestorben..

Die Zuckerladung geht schon los! 7. Februar 2021, Die ersten Felder mit verrottetem Holz und Laub vom Park ein wenig bedeckt. Eigentlich soll ich das ja in die obersten Schichten einarbeiten, aber der Boden ist noch viel zu sehr gefroren, als dass ich mit dem Spaten auch nur mehr als 5 cm tief hinein kommen würde. Also lautete der Beschluss: Einfach mal die einzelnen Felder magazinieren und wenn es dann von der Außentemperatur her ein wenig besser wird, dann starte ich mein Muskelaufbauprogramm des Frühjahrs und grabe und grabe.....

Ich habe mir einzelne Felder abgesteckt, denn ich möchte folgende Pflanzen in einzelnen Flächen und auch als Gesamtes ausprobieren.

Stoppelrübe und Tagetes

und noch viel mehr auf dem Feld des Gemischten Satzes....

Aber darüber schreibe ich im Laufe des Jahres mit Pflanzenportraits & Fotos und meinen "Erfahrungsberichten".....

und wie schon Josef Meinrad am Ende jeder Folge: Es war einmal der Mensch meinte: ..das nächste Mal wenn ihr mich wiederseht. Ihr müsst unbedingt gucken wie es weiter geht!